Fachhochschule für Recht, Bad Münstereifel
Wärme neu vernetzt – im alten Gefüge
Energie neu gedacht — für eine tradtionsreiche Ausbildungsstätte: Die Fachhochschule für Rechtspflege Nordrhein-Westfalen ist seit 1976 fester Bestandteil der Justizausbildung im öffentlichen Dienst. Die Liegenschaft besteht aus acht Gebäuden im Besitz, die überwiegend in den 1950er-Jahren errichtet wurden – mit einer Brutto-Grundfläche von rund 11.100 m². Bereits in den späten 1980er-Jahren wurden erste energetische Verbesserungen vorgenommen, etwa durch Fassadendämmung und den Austausch der Fenster. Heute umfasst die Nutzung alles: von Unterkünften über Hörsäle und Verwaltung bis hin zu Mensa und Küche. Geplant ist außerdem ein zukunftsfähiger Neubau im Standard „Effizienzgebäude 40“ – als Erweiterung des Campus und Impulsgeber für die energetische Gesamterneuerung.
Im Auftrag des BLB NRW (Niederlassung Aachen) hat MorgenGrün eine umfassende energetische Bestandsanalyse der gesamten Liegenschaft durchgeführt. Im Fokus: tragfähige Konzepte für eine moderne, klimafreundliche Wärmeversorgung – insbesondere im Zusammenspiel mit dem geplanten EG-40-Neubau.
Das Ergebnis: klare Varianten für eine gebäudeübergreifende Versorgung, flankiert von konkreten Empfehlungen zur Sanierung der Bestandsgebäude. Dazu zählen Maßnahmen an der Gebäudehülle ebenso wie technische Mordernisierungen – etwa zur Effizienzsteigerung der Anlagentechnik.
Fundierte Empfehlungen trotz Datenlücken
Alle vorgeschlagenen Maßnahmen wurden nicht nur energetisch bewertet, sondern auch auf Wirtschaftlichkeit und Amortisation geprüft. Besonders wirksam: die Dämmung unbeheizter Dach- und Untergeschossflächen mit Mineralwolldämmplatten sowie der Ersatz veralteter, energieintensiver Lüftungsanlagen.
Das Projekt war durch besondere Rahmenbedingungen geprägt. Unsere Ingenieur:innen konnten dennoch auf Basis sorgfältiger Vor-Ort-Begehungen und bauphysikalischer Erfahrungswerte präzise Aussagen zur Substanz und zum energetischen Zustand treffen – eine wichtige Grundlage für die Zukunftsfähigkeit des Standorts.
Vom Einzelfall zum Vorbild
Die Ergebnisse zeigen: Mit den empfohlenen Maßnahmen können – je nach Gebäude – bis zu 90 % der CO2-Emissionen im Energiebezug eingespart werden. Ein großer Schritt für die Klimastrategie öffentlicher Bildungseinrichtungen – und ein Modell, das sich auf ähnliche Liegenschaften übertragen lässt.
Wir sind stolz darauf, mit dieser Arbeit fundierte Entscheidungsgrundlagen geliefert zu haben, die ökologische Verantwortung mit wirtschaftlicher Vernunft verbinden – und damit echten Fortschritt ermöglichen.