Im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Deutz steht das moderne Bürogebäude K8, das sich mit seiner geschwungenen Kubatur perfekt in die städtische Lage zwischen Kaltenbornweg, Dr.-Simons-Straße und Fort Rauch einfügt. Rundungen, umlaufende Balkone und ein eingerücktes Staffelgeschoss schaffen einen harmonischen Übergang zwischen Wohn- und Gewerbenutzung. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) nutzt das Gebäude seit Mai 2020 für Büroflächen, ein Betriebsrestaurant mit Außenflächen, eine Druckerei und eine Tiefgarage.
Lokal verfügbare und CO2-neutrale Umweltenergie nutzen
MorgenGrün hat das Projekt von Anfang an im Hinblick auf die Bauphysik und das energetische Gesamtkonzept begleitet. Eine besondere Herausforderung aus bauphysikalischer Sicht waren die umlaufenden Balkone, die wärmetechnisch optimiert werden mussten. Durch passive Maßnahmen wie eine intelligente Sonnenschutzsteuerung und die detaillierte Betrachtung der Wärmebrücken konnten wir die Energiebedarfe zum Heizen und Kühlen weiter minimieren.
Um die verbleibenden Energiebedarfe zu decken, haben wir ein Energiekonzept auf Basis der geothermischen Nutzung des Grundwassers erarbeitet. Im Winter wird das Gebäude über eine hocheffiziente Wasser-Wasser-Wärmepumpe beheizt, im Sommer mittels Grundwasser direkt gekühlt. So konnten wir eine Kältemaschine überflüssig machen.
77 Prozent weniger CO2 bis zum Jahr 2030
Besondere Herausforderungen ergaben sich durch die innerstädtischen Anforderungen an eine verringerte Lärmemission. Durch ein Schallschutzgutachten konnten wir nachweisen, dass die geplante Nutzung für die Nachbarschaft unschädlich ist.
Innerhalb des Hauses stellte die Anordnung einer Druckerei im Erdgeschoss eine spezielle schallschutztechnische Herausforderung dar. Um den Innenpegel reduzieren, die arbeitsschutzrechtlichen Anforderungen gewährleisten und einen effizienten Schallschutz der trennenden Bauteile planen und umsetzen zu können, haben wir besondere raumakustische Maßnahmen ergriffen. Mit Heiz- und Kühlsegeln in akustischer Ausführung, die eine gute Dämpfung im niedrigen Frequenzbereich aufweisen, abgehängten Schallbaffeln, Schallabsorbern aus Mineralwolle an der Geschossdecke sowie Wallboards mit guter Dämpfung im niedrigen Frequenzbereich auf den Raumumgrenzungsflächen haben wir eine zielführende Akustiklösung umsetzen können.
Auch im Foyer, in der Kantine (mit Außennutzung) und in den Büros haben wir raumakustische Maßnahmen für einen optimalen akustischen Komfort geplant. So haben wir in den Büroräumen unter anderem auf akustisch aktivierte Heiz- und Kühlsegel mit perforierter Oberfläche und integriertem Akustikvlies gesetzt, die neben einem angenehmen Raumklima auch eine verbesserte Raumakustik schaffen. Diese Deckensegel ermöglichen zudem niedrige Heiz- und hohe Kühl-Vorlauftemperaturen, wodurch die Wärmepumpe effizient läuft bzw. die freie Kühlung über das Grundwasser möglich gemacht wird.
Wir sind stolz: Basierend auf unserem Gesamtkonzept wird das Gebäude ab dem Jahr 2030 77 Prozent weniger klimaschädliches CO2 pro Jahr verursachen als ein vergleichbarer Bau mit konventioneller Energieversorgung.