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Bestand

Haus des Wissens, Bochum

Historie trifft Zukunft – mit klugen Simulationen nachhaltig gemacht

Ein Wahrzeichen von 1931 wird neu gedacht: Das „Haus des Wissens“ verwandelt die alte Hauptpost in einen offenen Ort für Lernen, Begnung und Austausch. MorgenGrün leistete mit Strömungs- und Wärmesimulationen entscheidende Beiträge, damit das Gebäude auch klimatisch zukunftsfähig wird.

Mitten in Bochum wird ein Stück Stadtgeschichte neu belebt. Das ehemalige Hauptpostgebäude stand lange leer – bald wird es zum Herzstück der Innenstadt. Ab 2026 bietet es einem vielfältigen Mix Unterschlupf: Stadtbücherei, Volkshochschule (VHS), UniverCity und eine Markthalle. 

Auf 11.000 m² entsteht ein Ort, der Bildung, Kultur und Genuss verbindet. Im bisher vollständig versiegelten Innenhof entsteht ein Neubau mit gestufter Dachfläche, die zu einer parkartigen Dachlandschaft mit üppiger Begrünung gestaltet wird.

Ein Gebäude, das die Stadt belebt 

Das ausführende Architekturbüro, CROSS Architecture aus Aachen, spricht von einem „resilienten Stadtbaustein“, der flexibel auf Entwicklungen ­reagieren kann und die Stadtgesellschaft bereichert. Das Haus soll durch Offenheit, Durchlässigkeit und die spektakuläre Dachlandschaft nicht nur Raum bieten, sondern auch Menschen anziehen und glücklich machen.

Komplexe Anforderungen meistern

Die Kombination aus historischem Altbau und modernen Nutzungen stellte besondere Anforderungen: Große Glasflächen, wechselnde Besucherzahlen und vielfältige Veranstaltungsformate mussten unter einen Hut gebracht werden. Gleichzeitig galt es, höchste Standards in Sachen Nachhaltigkeit und Nutzerkomfort einzuhalten. Präzise Simulationen von MorgenGrün ermöglichten es, diese komplexen Anforderungen nicht nur zu ­erfüllen, sondern dabei auch Ressourcen zu schonen.

Unsere Rolle: Simulation schafft Klarheit

Die Vision von Offenheit stellte besondere Anforderungen an das Klima im Gebäude. Großzügige Glasflächen bergen die Gefahr sommerlicher Überhitzung. Hier setzte unser Team an.

Thermische Simulationen belegten, wie effektiv ein außenliegender Sonnenschutz wirkt, wenn die umliegende Bebauung keinen Schatten spendet.Strömungssimulationen analysierten das Verhalten der Raumluft bei Veranstaltungen im Altbau und der Markthalle – Räume, für die die Kühl­systeme nicht ausgelegt waren.

Das Ergebnis überraschte: Trotz lokal begrenzter Kühlleistung sorgt der thermische Auftrieb dafür, dass kühlere Luft aus angrenzenden Bereichen in die Veranstaltungsräume strömt. So bleiben die Temperaturen im Rahmen. Der Effekt: Zusätzliche Investitionen in teure Kühlsysteme waren nicht nötig.

Beitrag zur Nachhaltigkeit 

Damit leistete MorgenGrün einen messbaren Beitrag. zur Nachhaltigkeit. Durch den gezielten Verbrauch auf zusätzliche Kühltechnik konnte der Energieverbrauch deutlich reduziert werden. Gleichzeitig nutzten wir natürliche Luftströmungen, um den Klimakomfort in den Veranstaltungsbereichen sicherzustellen, anstatt auf teure technsiche Nachrüstungen zurückzugreifen. So wurde der Komfort für Nutzer:innen und Gäste zuverlässig gewährleistet, während das Projekt aktiv die ambitionierte DGNB Platin-Zertifizierung unterstützt.

Unser Fazit: Simulation mit Wirkung

Wir sind stolz, dass unsere Arbeit im Hinter­grund einen so sichtbaren Unterschied macht: kluge Simulation ersetzt teure Technik. So bleibt das Haus des Wissens nicht nur architektonisch, sondern auch energetisch ein Projekt mit Strahlkraft.

Fotos © Rendertaxi, Aachen

Steckbrief

Bestand
Schule und Bildung

Auftraggeber
Stadt Bochum Zentrale Dienste, Bochum

Architekt
CROSS Architecture, Aachen 

Zeitraum
Simulation sommerlicher 
Wärmeschutz 2021 bis 2022, 
Strömungssimulation 2023

Leistung MorgenGrün
Thermische Simulation zum ­sommerlichen Wärmeschutz, ­Strömungssimulation

Leistung ZWP
Planung und Objektüberwachung Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Raumlufttechnik, Kältetechnik, Elektrotechnik, Nachrichtentechnik, Fördertechnik, Nutzungsspezifische Anlagen, Gebäudeautomation

Brutto-Grundfläche (BGF)
11.000 m²